Technologie

5 Wasserstoff-Kraftstoff-Innovationen aus Luxemburg

Luxemburg, bekannt für seine Finanzbranche, entwickelt sich zum Pionier der grünen Wasserstoffwirtschaft. Mit ehrgeizigen Projekten und internationalen Kooperationen treibt das Land die Energiewende voran. Hier sind fünf bahnbrechende Innovationen, die Luxemburgs Rolle in der Wasserstoffrevolution unterstreichen.

1. LuxHyVal: Das erste grüne Wasserstoff-Tal Luxemburgs

Im Juni 2024 startete Luxemburg das Luxembourg Hydrogen Valley (LuxHyVal) – ein Leuchtturmprojekt für nachhaltige Energie.

Zentrale Fakten auf einen Blick:

Aspekt Details
Standort Industriepark Bascharage
Elektrolyseur-Kapazität 6 MW (Produktion von bis zu 1.750 kg grünem Wasserstoff pro Tag)
Start der Produktion Geplant für 2026
CO₂-Einsparung 20 % der luxemburgischen Treibhausgasemissionen bis 2030
Investitionen 39 Mio. € (davon 8 Mio. € EU-Förderung)

Das Projekt kombiniert Produktion, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff. Partner wie Enovos, LuxEnergie und die Universität Luxemburg setzen auf 100 % erneuerbaren Strom für die Elektrolyse. Ab 2026 sollen Busunternehmen wie Sales-Lentz und TICE Teile ihrer Flotte auf Wasserstoff-Brennstoffzellen umstellen.

2. Die erste öffentliche Wasserstofftankstelle in Bettemburg

Seit Ende 2023 bietet TotalEnergies in Bettemburg Luxemburgs erste öffentliche H₂-Tankstelle an.

Technische Highlights:

  • Druckstufen: 700 Bar (für Pkw) und 350 Bar (für Lkw/Busse)
  • Tageskapazität: Versorgung von bis zu 50 Fahrzeugen
  • Quelle: Grüner Wasserstoff aus dem LuxHyVal-Projekt (ab 2026)

Die Tankstelle ist Teil des EU-Projekts H2Benelux, das grenzüberschreitende Wasserstoffmobilität fördert. Bis 2030 soll der gesamte Wasserstoffbedarf Luxemburgs aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden.

3. Creos Luxembourg Hydrogen: Wasserstoff-Infrastruktur für Europa

Die Creos-Gruppe gründete im Dezember 2024 die Tochtergesellschaft Creos Luxembourg Hydrogen, spezialisiert auf:

  • Planung von Wasserstoffpipelines
  • Anbindung an europäische Netze (z. B. HY4Link)
  • Unterstützung des ENNOH (Europäisches Wasserstoffnetzwerk)

Dieser Schritt stärkt Luxemburgs Position als Knotenpunkt für den transnationalen Wasserstofftransport.

4. Internationale Kooperationen: Von Australien bis Ukraine

Luxemburg setzt auf globale Partnerschaften, um Wasserstofftechnologien zu skalieren:

  • Forschung: Die Universität Luxemburg koordiniert 17 Partner aus 7 Ländern, darunter Spanien, Ukraine und Australien.
  • Replikation: Erkenntnisse aus LuxHyVal fließen in neue Wasserstoff-Täler in Tschechien und der Ukraine.
  • Industrielle Nutzung: Der Metallverarbeiter Ceratizit ersetzt fossilen Wasserstoff durch grüne Alternativen.

5. Integration in europäische Wasserstoffkorridore

Luxemburg vernetzt sich eng mit Nachbarländern:

  • Benelux-Initiative: Studie zur Nutzung von Nordsee-Windstrom für Wasserstoffproduktion.
  • EU-Ziel: Beitrag zur „Fit-for-55“-Strategie (55 % weniger CO₂ bis 2030).
  • Importstrategie: Langfristige Partnerschaften mit Ländern wie Portugal und Norwegen für grünen Wasserstoff.

Warum Luxemburg?

  • Kompakte Größe: Ideale Testumgebung für Innovationen.
  • Politische Unterstützung: 39 Mio. € Investitionen in LuxHyVal.
  • Wirtschaftliches Potenzial: Bis 2050 erwartete Wasserstoffnachfrage: 4.000–10.000 GWh/Jahr.

Fazit

Luxemburg beweist, dass auch kleine Länder Großes in der Wasserstoffwirtschaft leisten können. Mit Projekten wie LuxHyVal, einer wachsenden Tankstellen-Infrastruktur und internationalen Allianzen setzt das Land Maßstäbe für eine klimaneutrale Zukunft.