Technologie

6 hochmoderne Rechenzentren als Motor der österreichischen Digitalwirtschaft

Österreich entwickelt sich zunehmend zum Hotspot für innovative Rechenzentren. Diese technologischen Kraftwerke bilden das Rückgrat der Digitalisierung – sie ermöglichen Cloud-Computing, KI-Anwendungen und sichern kritische Infrastrukturen. Wir stellen sechs wegweisende Rechenzentren vor, die Österreichs digitale Zukunft prägen.

1. conova Data Center Salzburg-Maxglan: Nachhaltigkeit trifft Hochsicherheit

conova betreibt das erste klimaneutrale Rechenzentrum Österreichs mit 3.500 m² Serverfläche. Durch geothermische Kühlung und Abwärmenutzung für Gebäudeheizungen erreicht es einen PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) von 1,3.

Kennzahlen Details
Fläche 3.500 m²
Serverkapazität 20.000+ Systeme
Energieeffizienz 40% geringerer Verbrauch vs. Durchschnitt
Zertifizierungen ISO 27001, EN 50600

Innovation:

  • Georedundante Architektur mit Spiegelstandorten in Hallein
  • Eigenes Grundwassermanagement zur Kühlung

2. Digital Realty Wien-Floridsdorf: Gigant der Datenströme

Mit 21.000 m² ist dies das größte Rechenzentrum Österreichs. Es beherbergt den Vienna Internet Exchange (VIX) – Europas wichtigsten Internetknoten außerhalb Deutschlands.

Kennzahlen Details
Anschlussleistung 30 MW
Ausfallsicherheit 99,999% («Five Nines»)
Cloud-Anbindung 100+ Provider
Besonderheit Hostet 30% aller .at-Domains

Zukunftsprojekte:

  • Erweiterung um 15.000 m² bis 2026
  • Direct Liquid Cooling für KI-Server

3. A1 Datacenter Wien: Herzstück der Telekommunikation

Das Tier-III-Rechenzentrum der A1 Telekom versorgt 70% aller österreichischen Mobilfunkstationen und bietet GDPR-konforme Public-Cloud-Lösungen.

Kennzahlen Details
USV-Leistung 3,9 MW
Energieeffizienzfaktor ≤1,4
Verfügbarkeit 99,982%
Infrastruktur 14 Standorte landesweit

Technische Highlights:

  • Intel Xeon Scalable-Prozessoren der 4. Generation
  • Confidential-Computing-Technologie für Bankensektor

4. next layer Fleischmarkt: Urbanes Rechenzentrum der Superlative

Mitten im Wiener Stadtzentrum verbindet dieser Standort historische Architektur mit Hightech:

Kennzahlen Details
Bauweise Ehemaliges Bankgebäude
Kühlkonzept Kalt-Warmgang-System
Sicherheit Biometrische Zutrittskontrolle
Kundenspektrum 70 Unternehmen

Vorteile:

  • 500 ms Latenzzeit zu 80% der Wiener Unternehmen
  • Eigene Glasfaserring-Infrastruktur

5. Stadt Wien Data Center Stadlau: Verwaltung 4.0

Dieses Rechenzentrum digitalisiert die Arbeitsplätze von 70.000 städtischen Angestellten:

Kennzahlen Details
Kapazität 4.600 m²
Kühlung Grundwassernutzung + Free-Cooling
Autonomie 72h Notstromversorgung
Zertifizierung EN 50600 Klasse 3

Funktionen:

  • Hostet Wiener Bildungscloud mit 500 TB Daten
  • E-Government-Plattform für 1,9 Mio. Bürger

6. Microsoft Cloud Region Österreich: KI-Powerhaus

Microsofts 1-Milliarde-Euro-Projekt schafft drei Hyper-Scale-Rechenzentren speziell für KI-Workloads:

Kennzahlen Details
Investition 1 Mrd. EUR
KI-Kapazität 20.000 NVIDIA-GPUs
Nachhaltigkeit 100% Grünstrom
Besonderheit Azure-Availability-Zones

Erwartete Effekte:

  • +5.000 IT-Jobs bis 2027
  • 40% kürzere Latenz für österreichische Unternehmen

Tabellenvergleich: Österreichs Rechenzentrumslandschaft

Kriterium conova Digital Realty A1 Microsoft
Fläche (m²) 3.500 21.000 8.000 45.000*
Energieeffizienz (PUE) 1,3 1,5 1,4 1,2
Ausbau bis 2030 +50% +70% +30% +200%
KI-fähige Infrastruktur Ja Teilweise Nein Ja

*Geplante Gesamtfläche aller drei Standorte

Wie Rechenzentren Österreichs Wirtschaft transformieren

  1. Jobmotor:
    • 6.000 fehlende IT-Fachkräfte zeigen Wachstumspotenzial
    • Durchschnittsgehalt: €4.200/Monat (+25% vs. Gesamtwirtschaft)
  2. Energiewende:
    • 58% nutzen bereits Grünstrom
    • Abwärmenutzung für 15.000 Haushalte bis 2030 geplant
  3. Standortvorteile:
    • 99,98% Stromversorgungssicherheit
    • Geringe Naturkatastrophengefahr

Zukunftstrends: Was kommt nach 2025?

  • Edge Computing: Dezentrale Mini-Rechenzentren für Echtzeitanwendungen
  • KI-Optimierte Architektur: Direktflüssigkühlung für Hochleistungschips
  • Blockchain-Integration: Dezentrale Datenspeicherung in Rechenzentrumsnetzwerken
  • Cybersecurity-Hubs: Quantencomputerresistente Verschlüsselungssysteme