Bildungstechnologie

6 Computational Thinking-Programme für österreichische Studierende

Computational Thinking (CT) ist eine Schlüsselkompetenz im digitalen Zeitalter. Es geht darum, komplexe Probleme so zu strukturieren, dass sie mit computergestützten Methoden lösbar werden. In Österreich gibt es spezielle Programme für Studierende, die diese Fähigkeiten erlernen möchten – unabhängig davon, ob sie Informatik studieren oder nicht. Dieser Artikel stellt sechs Angebote vor, die Theorie und Praxis verbinden.

1. Erweiterungscurriculum Computational Thinking (Universität Wien)

Dieses Programm richtet sich explizit an Studierende nicht-informatischer Fachrichtungen. Es vermittelt Grundlagen wie algorithmisches Denken, Softwareentwicklung und Benutzerzentriertes Design.

Key Facts:

Aspekt Details
Umfang 15 ECTS
Sprache Deutsch
Voraussetzung 50 ECTS im Hauptstudium
Module Algorithmisches Denken, Design-Denken, Soziales Denken in der Informatik
Zielgruppe Technikaffine Studierende mit Basiswissen in digitalen Tools

Warum dieses Programm?

  • Kombiniert Theorie mit Praxisprojekten (z. B. Entwicklung von Web-Apps).
  • Fördert interdisziplinäre Teamarbeit mit Informatikstudierenden.
  • Kritische Reflexion über Datenschutz und soziale Auswirkungen der Digitalisierung.

2. ICDL Computing Kurs

Der ICDL Computing Kurs ist eine flexible Zertifizierung für alle, die Grundlagen des Programmierens erlernen möchten – ideal für Berufstätige oder Studierende neben dem Studium.

Key Facts:

Aspekt Details
Dauer 25 Lernstunden (selbst einteilbar)
Kosten € 245
Inhalte Algorithmisches Design, Debugging, Pseudocode
Abschluss ICDL-Zertifikat

Praxisbeispiel:

Lernende erstellen Flussdiagramme für Logikrätsel und testen diese in simulierten Umgebungen. Der Kurs setzt auf „Learning by Doing“ mit Echtzeit-Feedback.

3. Bachelorstudium Informatik (TU Wien)

Für jene, die CT vertieft studieren möchten, bietet die TU Wien einen praxisorientierten Bachelor mit Schwerpunkten wie Data Science oder Cybersecurity.

Key Facts:

Aspekt Details
ECTS 180
Dauer 6 Semester
Sprache Deutsch
Aufnahme Logiktest statt Programmierkenntnisse

Studieninhalte im Überblick:

  • Programmierung (Python, Java)
  • Datenbankdesign
  • Theoretische Informatik (Automaten, Graphentheorie)

4. Soziales Denken in der Informatik (Universität Wien)

Dieses Modul im EC Computational Thinking behandelt ethische Aspekte der Digitalisierung:

  • Open Data-Projektentwicklung
  • Analyse von Privacy-Risiken
  • Fallstudien zu Social Media und Filterblasen

Lernziel: Studierende verstehen, wie Technologie Gesellschaften prägt – und lernen, verantwortungsvoll damit umzugehen.

5. Agile Methoden & CT im Schulkontext

Obwohl primär für Lehrkräfte konzipiert, bietet das in Österreich verankerte Modell der „Basic Digital Education“ interessante Ansätze:

Methode Anwendung in CT
Problemzerlegung Schüler*innen analysieren Alltagsprobleme
Mustererkennung Identifizieren von Wiederholungen in Daten
Abstraktion Reduktion auf Kernlogik

6. CT in interdisziplinären Forschungsprojekten

Österreichische Universitäten fördern CT durch fachübergreifende Initiativen:

  • Medizininformatik: Algorithmen zur Analyse von Patientendaten
  • Digital Humanities: Textmining in historischen Archiven
  • Umweltinformatik: Simulationen für Klimamodelle

Vergleich der Programme

Programm Zielgruppe Dauer Kosten
EC (Universität Wien) Nicht-Informatiker*innen 1-2 Sem. Keine
ICDL Computing Berufstätige 1 Monat € 245
TU Wien Bachelor Vollzeitstudierende 6 Sem. Semesterbeitrag

Warum Computational Thinking lernen?

  • Jobchancen: 78% der Arbeitgeber in Österreich suchen CT-Kenntnisse (Quelle: AMS Report 2024).
  • Alltagsrelevanz: Von der Optimierung von Einkaufslisten bis zur Datenanalyse im Beruf.
  • Zukunftssicherung: CT ist Grundlage für KI, Robotik und andere Zukunftstechnologien.