7 AR/VR-Anwendungen verändern Österreichs IKT-Landschaft
Die österreichische IKT-Branche wird durch Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) neu definiert. Mit einem prognostizierten Marktvolumen von 221,2 Millionen US-Dollar bis 2025 und einer jährlichen Wachstumsrate von 12,3 % (CAGR 2025–2029) zählt Österreich zu den europäischen Vorreitern in dieser Schlüsseltechnologie.
1. Industrie 4.0: Präzision durch digitale Zwillinge
AR/VR-Lösungen optimieren Produktionsprozesse durch Echtzeit-Simulationen und Fehlerreduktion.
- Audi setzt VR-Brillen ein, um Kunden individuelle Fahrzeugkonfigurationen zu visualisieren.
- Boeing reduziert Montagefehler um 25 % durch AR-gestützte Overlays für Techniker.
- Startups wie Holo Light entwickeln 3D-Hologramme für Maschinenwartung, die Ausfallzeiten um bis zu 40 % senken.
Anwendung | Unternehmen | Einsparungen |
Digitale Zwillinge | VRvis | 30 % schnellere Planung |
Remote-Expertensupport | Viewpointsystem | 50 % weniger Vor-Ort-Einsätze |
2. Handel: Virtuelle Produktinszenierung
Einzelhändler nutzen AR, um Kaufentscheidungen durch immersive Erlebnisse zu beschleunigen:
- IKEA Place ermöglicht maßstabsgetreues Platzieren von Möbeln in Kund:innen-Wohnungen.
- Startups wie Squarebytes entwickeln 3D-Konfiguratoren für Luxusuhren und Schmuck.
- Ja!Natürlich setzt AR ein, um Herkunft und Produktionswege von Bio-Lebensmitteln sichtbar zu machen.
Wirkung: 68 % der Nutzer:innen geben an, dass AR ihre Kaufentscheidung positiv beeinflusst.
3. Gesundheitswesen: Revolution in Diagnostik und Therapie
- AccuVein projiziert Venenverläufe auf die Haut und erhöht die Treffsicherheit bei Infusionen um 45 %.
- MindMotion nutzt gamifizierte VR-Therapie zur motorischen Rehabilitation von Schlaganfallpatienten.
- Das Projekt Wearable Theatre kombiniert psychologische Therapie mit interaktiven VR-Szenarien.
4. Bildung: Praxisnahes Lernen in virtuellen Laboren
- Die FH Salzburg integriert VR in Studiengänge wie Maschinenbau, um komplexe Maschinen virtuell zu zerlegen.
- Polycular entwickelt KI-gesteuerte Avatare für Kommunikationstrainings, gefördert mit 1 Mio. €3.
- Virtual Chemistry Labs ermöglichen Schüler:innen riskofreie Experimente mit toxischen Substanzen.
5. Immobilien: Digitale Transformation von A bis Z
- Realonaut erstellt vollinteraktive 3D-Touren für Gewerbeimmobilien, die Besichtigungszeiten um 70 % reduzieren.
- Roomle kombiniert AR mit KI, um Möbel automatisch an Raumgrößen anzupassen.
- Startups wie bytefex nutzen VR für akustische Simulationen in Konzertsälen.
6. Tourismus: Emotionale Vernetzung durch VR
- TUI bietet 360-Grad-Reisevorschauen für Destinationen wie die Alpen oder Wien.
- Das Projekt U6 mixed-reality scavenger hunt vermittelt Wiener U-Bahn-Geschichte spielerisch.
- Goin’ Places entwickelt AR-Apps für historische Stadtführungen in Salzburg und Graz.
7. Smart Cities: Nachhaltigkeit durch Datenvisualisierung
- Das AIT Center for Technology Experience analysiert Verkehrsströme in Echtzeit via AR-Overlays.
- Siemens nutzt VR-Simulationen, um Energienetze für Smart Cities zu testen.
- Pilotprojekte in Linz visualisieren CO2-Emissionen via AR-Apps für Bürger:innen.
Marktstruktur und Zukunftsaussichten
Segment | Marktanteil 2025 | Wachstumstreiber |
Hardware | 42 % | Leichte VR-Brillen (z.B. Holo Light) |
Software | 35 % | Branchenspezifische Lösungen |
Dienstleistungen | 23 % | Schulungen & Custom Development |
Fazit: Österreich als europäischer Innovation Hub
Mit 86 spezialisierten AR/VR-Unternehmen und über 30 Forschungsprojekten setzt Österreich internationale Maßstäbe. Die Kombination aus Mittelstandsorientierung und High-Tech-Forschung macht das Land zum idealen Testmarkt für immersive Technologien.