IKT

8 staatlich geförderte IKT-Projekte in der Schweiz

Die Schweiz setzt gezielt auf digitale Innovationen, um ihre Spitzenposition im globalen Wettbewerb zu halten. Der Bund unterstützt dabei Projekte, die gesellschaftlichen Mehrwert schaffen, die Verwaltung effizienter machen oder den Wirtschaftsstandort stärken. In diesem Artikel stellen wir acht IKT-Projekte vor, die aktuell staatliche Förderung erhalten – von Smart Cities bis zur digitalen Gesundheitsversorgung.

1. Digisanté: Digitalisierung im Gesundheitswesen

Mit 398 Millionen Franken über zehn Jahre ist Digisanté eines der finanziell stärksten Projekte. Es zielt darauf ab, Patientendaten sicher zu vernetzen, Telemedizin auszubauen und KI-gestützte Diagnostik zu fördern.

Zentrale Ziele:

  • Einführung einer elektronischen Patientenakte (EPD)
  • Vereinfachter Datenaustausch zwischen Krankenhäusern und Ärzten
  • Entwicklung von Algorithmen zur Früherkennung von Krankheiten
Kennzahl Wert
Fördersumme 398 Mio. CHF (2024–2034)
Federführung Bundesamt für Gesundheit (BAG)
Schwerpunkt Telemedizin, Datenvernetzung

2. Smart City Innovationskredit Winterthur

Winterthur investiert 200.000 CHF in drei Projekte:

  1. Datenvisualisierung: Echtzeit-Karten zu Luftqualität und Verkehrsströmen.
  2. Internet of Things (IoT): Intelligente Mülltonnen, die Füllstände melden.
  3. KI in der Verwaltung: Automatisierte Bearbeitung von Bürgeranfragen.

Warum das wichtig ist:

„KI soll nicht nur Prozesse beschleunigen, sondern auch nachhaltige Lösungen für Städte liefern.“ – Stadtentwicklung Winterthur

3. Innovationsprojekte der Digitalen Verwaltung Schweiz 2024

Acht Projekte teilen sich 205.000 CHF Förderung. Beispiele:

  • E-Voting-Erweiterung: Test von Blockchain-Technologie für sichere Wahlen.
  • Chatbots für Behörden: Sprachassistenten mit Dialekt-Erkennung.
  • Digitale Baubewilligungen: 3D-Modelle zur Vereinfachung von Genehmigungen.
Kriterium Beschreibung
Auswahlprozess Jury aus Bund, Kantonen, Gemeinden
Fokus Übertragbarkeit auf andere Verwaltungen

4. Open-Source-Initiative der Bundesverwaltung

Die Strategie „Digitale Schweiz 2025“ fordert, quelloffene Software in Behörden zu priorisieren. Aktuell werden Pilotprojekte in folgenden Bereichen umgesetzt:

  • Öffentliche Datenplattformen
  • Sicherheitsupdates für kritische Infrastrukturen

Vorteile:

  • Geringere Abhängigkeit von Herstellern
  • Höhere Transparenz und Sicherheit

5. Digitale Leuchtturmprojekte (EMBAG Art. 17)

Trotz aktueller Diskussionen um die Streichung der Fördergelder (Stand April 2024) wurden bereits Projekte angestoßen:

  • Landwirtschaft 4.0: Sensoren zur Optimierung von Bewässerung und Düngung.
  • Kultur-Digitalisierung: Virtuelle Zugänge zu Museen und Archiven.
Status Details
Rechtsgrundlage EMBAG Art. 17 (seit März 2023)
Aktuelle Entwicklung Vernehmlassung zur Verordnung läuft

6. Förderprogramm „Innosuisse“ für Industrie-Kooperationen

Innosuisse finanziert bis zu 50 % der Kosten von Partnerschaften zwischen Unternehmen und Hochschulen. Aktuelle IKT-Schwerpunkte:

  • 5G-Anwendungen in der Logistik
  • Cybersecurity für KMU

Beispielprojekt:

Ein Genfer Start-up entwickelt mit ETH-Lausanne eine App zur Erkennung von Deepfakes – gefördert mit 120.000 CHF.

7. DigiPart-Index: Digitale Bürgerbeteiligung

Der Index misst, wie gut Kantone digitale Tools für politische Partizipation nutzen. 2024 zeigen sich große Unterschiede:

  • Spitzenreiter: Zürich, Genf (E-Voting, Online-Petitionen)
  • Nachholbedarf: Uri, Glarus (kaum digitale Angebote)

Empfehlung:

  • Einheitliche Plattformen für Konsultationen
  • Schulungen für ältere Bevölkerungsgruppen

8. E-Government-Projekt „E-ID“

Die elektronische Identität soll 2025 neu lanciert werden. Geplant sind:

  • Staatlich kontrollierte Apps zur Speicherung von Ausweisdaten
  • Anbindung an EU-Systeme für grenzüberschreitende Dienste
Herausforderung Lösung
Datenschutzbedenken Dezentrale Speicherung
Hohe Entwicklungskosten Public-Private-Partnerships

So optimiert die Schweiz die Lesbarkeit von digitalen Inhalten

Um Bürger:innen besser zu erreichen, setzen viele Projekte auf den Flesch Reading Ease Test:

  • Zielwert: Mindestens 60 Punkte („verständlich“)
  • Umsetzung: Kurze Sätze (≤15 Wörter), aktive Sprache, Vermeidung von Fachjargon.

Fazit: Schweiz als digitaler Vorreiter

Diese acht Projekte zeigen, wie Bund, Kantone und Gemeinden die Digitalisierung vorantreiben – ob in der Gesundheitsversorgung, Stadtplanung oder Bürgerbeteiligung. Trotz finanzieller Diskussionen bleibt die Strategie klar: Innovationen fördern, aber stets mit Fokus auf Sicherheit und gesellschaftlichen Nutzen.