5 Green-Tech-Regulierungen, die deutsche IKT-Unternehmen betreffen
Die deutsche IKT-Branche steht vor großen Veränderungen. Neue EU-Regulierungen im Bereich Green Tech zielen darauf ab, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Transparenz zu fördern. Für Unternehmen bedeutet das: Anpassungsbedarf. In diesem Artikel erfahren Sie, welche fünf Vorschriften ab 2025 gelten, wie sie sich auf Ihr Geschäft auswirken und wie Sie die Anforderungen erfolgreich umsetzen.
1. CSRD: Nachhaltigkeitsberichterstattung wird Pflicht
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet Unternehmen, ihre Umwelt- und Sozialauswirkungen offenzulegen. Ab 2025 betrifft dies in Deutschland alle großen Firmen mit mindestens 250 Mitarbeitenden, 50 Millionen Euro Umsatz oder 25 Millionen Euro Bilanzsumme.
Was bedeutet das für IKT-Unternehmen?
- Einführung eines nachhaltigkeitsorientierten Berichtswesens (ESRS-Standards).
- Integration von ESG-Daten (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) in den Geschäftsbericht.
- Externe Prüfung der Nachhaltigkeitsberichte durch unabhängige Audits.
Fristen:
- Erstbericht für das Geschäftsjahr 2025 bis 2026.
- KMU ab 2027 (mit Opt-out-Option bis 2028).
Regulation | Geltungsbereich | Deadline | Key Requirements |
CSRD | Große Unternehmen, ab 2027 KMU | Bericht ab 2026 | ESG-Berichterstattung, externe Prüfung |
2. Energieeffizienz-Label für Smartphones und Tablets
Ab 20. Juni 2025 müssen Smartphones und Tablets in der EU ein neues Energieeffizienz-Label tragen. Die Regelung gilt auch für deutsche Hersteller und Händler.
Anforderungen im Überblick:
- Angaben zu Batterielaufzeit, Staub- und Wasserschutz (IP-Klasse) sowie Fallresistenz.
- Energieverbrauch muss in Werbematerialien und Online-Shops sichtbar sein.
- Reparierbarkeit: Mindestens fünf Jahre Ersatzteileverfügbarkeit.
Beispiel:
Ein Smartphone mit kurzer Akkulaufzeit erhält eine schlechtere Effizienzklasse (z. B. „D“). Geräte der Klasse „A“ sind besonders sparsam.
Regulation | Geltungsbereich | Deadline | Key Requirements |
EU-Verordnung 2023/1669 | Hersteller, Händler | 20.06.2025 | Energie-Label, Reparierbarkeit |
3. Nachhaltige Beschaffung von IKT-Hardware
Die EU schreibt ab 2025 strenge Kriterien für die Beschaffung von IKT-Produkten vor. Öffentliche Auftraggeber und große Unternehmen müssen Geräte mit geringer CO2-Bilanz bevorzugen.
Konkrete Vorgaben:
- CO2-Fußabdruck: Lebenszyklusanalyse (LCA) für alle Produkte.
- Kompensation: 100 % der Emissionen müssen durch zertifizierte Projekte (z. B. Fairtrade Climate Standard) ausgeglichen werden.
- Recycling: Mindestens 10 % recycelte Kunststoffe in Geräten.
Praxis-Tipp:
Setzen Sie auf TCO-zertifizierte Hardware, um Nachweise zu vereinfachen.
Regulation | Geltungsbereich | Deadline | Key Requirements |
EU-Beschaffungsrichtlinie | Öffentliche Auftraggeber, Großunternehmen | 2025 | LCA, CO2-Kompensation, Recyclingquote |
4. Kreislaufwirtschaft: Reparieren statt Wegwerfen
Die EU-Kreislaufwirtschaftsstrategie verlangt, dass IKT-Produkte länger genutzt werden. Ab 2025 gelten für deutsche Unternehmen folgende Regeln:
- Ersatzteile: Hersteller müssen Ersatzteile für mindestens fünf Jahre vorrätig halten.
- Software-Updates: Sicherheitsupdates für sieben Jahre nach Verkaufsstopp.
- Recycling: 80 % der Geräte müssen rückführbar sein.
Auswirkung:
Hohe Kosten für Hersteller, die keine modulare Hardware anbieten.
5. CO2-Berichtspflichten und Kompensation
IKT-Unternehmen müssen ab 2025 ihren CO2-Fußabdruck detailliert offenlegen – inklusive Scope-3-Emissionen (Lieferkette). Die CSRD und die EU-Beschaffungsrichtlinie schreiben vor:
- Jährliche Berichte zu Emissionen und Reduktionszielen.
- Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen durch zertifizierte Projekte.
Tool-Empfehlung:
Nutzen Sie Softwarelösungen wie Normative.io, um die Datenerhebung zu automatisieren4.
Fazit
Deutsche IKT-Unternehmen stehen 2025 vor einem Berg neuer Pflichten. Wer frühzeitig in nachhaltige Prozesse investiert, vermeidet Strafen und profitiert von einem Wettbewerbsvorteil. Setzen Sie auf zertifizierte Hardware, transparente Berichte und langfristige Kreislaufkonzepte.