6 belgische Gesetze, die sich auf die KI-Entwicklung auswirken
Künstliche Intelligenz (KI) verändert Wirtschaft, Gesellschaft und Politik – auch in Belgien. Damit diese Technologie verantwortungsvoll genutzt wird, hat das Land rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen. Wir stellen sechs zentrale Gesetze und Strategien vor, die die KI-Entwicklung in Belgien prägen.
1. Der nationale Konvergenzplan zur KI-Entwicklung
Seit 2022 verfolgt Belgien einen nationalen Konvergenzplan, um KI-Innovationen gezielt zu fördern.
Die Ziele:
- Schaffung einer einheitlichen KI-Strategie über Regionen hinweg
- Förderung von öffentlich-privaten Forschungspartnerschaften
- Aufbau von Kompetenzzentren für Schlüsselbereiche wie Medizin und Logistik
Wichtige Maßnahmen im Überblick:
Bereich | Aktion | Zieljahr |
Forschung | 50 Mio. € Förderung für KI-Start-ups | 2025 |
Bildung | KI-Curricula an allen Universitäten | 2026 |
Infrastruktur | 5 neue Rechenzentren für KI-Modelle | 2027 |
Dieser Plan soll Belgien zur „SmartAI-Nation“ machen.
2. Umsetzung des EU-KI-Gesetzes (AI Act)
Als EU-Mitglied setzt Belgien die EU-KI-Verordnung um, die seit August 2024 gilt.
Kernpunkte:
- Verbotene KI-Systeme:
- Soziales Scoring durch Regierungen
- Emotionale Erkennung in Schulen/Arbeitsstätten
- Hochrisiko-KI (z. B. in Medizin oder Polizeiarbeit):
- Pflicht zur Risikobewertung
- Menschliche Aufsichtspflicht
Belgien hat noch keine finalen Behörden für die Überwachung benannt, arbeitet aber an einer Lösung zwischen föderalen und regionalen Zuständigkeiten.
3. Flämische KI-Strategie
Flandern hat 2023 eine eigene Regionalstrategie mit sieben Grundprinzipien entwickelt:
- Schutz sensibler Daten
- Transparenz bei KI-Einsatz
- Umweltverträglichkeitsprüfungen
- Klare Trennung privat/beruflich7
Erfolgszahlen 2024:
- 80% der Flamen nutzen generative KI-Tools
- 120 Start-ups erhalten Landesförderung
4. Antidiskriminierungsgesetzgebung
Belgiens Gesetze gegen Diskriminierung gelten auch für KI-Systeme. Herausforderungen:
- KI-basierte Vorurteile bei Job-Bewerbungen
- Algorithmische Benachteiligung in Kreditvergabe
Lösungsansätze:
- Verpflichtende Bias-Tests für HR-KI
- Meldepflicht bei Diskriminierungsvorfällen
5. Datenschutzanpassungen für KI
Belgien ergänzt die EU-DSGVO mit nationalen Richtlinien:
- KI-Trainingsdaten müssen bis 2026 zu 70% europäisch sein
- Verbot anonymisierter Gesichtserkennung in öffentlichen Räumen
- Strafen bis 4% des Umsatzes bei Verstößen
6. Ethische Leitlinien für öffentliche KI
Seit 2024 gelten für Behörden verbindliche Regeln:
Prinzip | Umsetzung |
Nachvollziehbarkeit | Dokumentation aller Entscheidungsschritte |
Bürgerbeteiligung | Öffentliche Konsultationen bei neuen KI-Systemen |
Notfallstopp | Abschaltmechanismen bei Fehlfunktionen |
Fazit
Belgien gestaltet die KI-Zukunft aktiv – durch EU-Vorgaben, nationale Pläne und regionale Initiativen. Während rechtliche Details noch ausgearbeitet werden, zeigt die Kombination aus Innovation und Regulierung einen ausgewogenen Weg.