9 Biotech-Partnerschaften stärken die wallonische Wirtschaft
Walloniens Biotechnologie-Sektor hat sich in den letzten Jahren zu einem europäischen Leuchtturm entwickelt. Dank strategischer Partnerschaften, staatlicher Förderung und einer dynamischen Vernetzung von Unternehmen, Forschungszentren und Start-ups wächst die Region wirtschaftlich und festigt ihre Position als Innovationshub. Dieser Artikel zeigt neun wegweisende Partnerschaften, die dazu beitragen – von internationalen Kooperationen bis zu lokalen Initiativen.
1. BioWin und MEDVIA: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit für Gesundheitsinnovationen
Die Gesundheitscluster BioWin (Wallonien) und MEDVIA (Flandern) haben 2024 eine historische Partnerschaft geschlossen, um belgische Biotech-Projekte stärker zu vernetzen.
Ziele:
- Gemeinsame Finanzierung von Forschungsprojekten
- Austausch von Expertise in Biopharma und Medizintechnik
- Internationale Vermarktung belgischer Innovationen
Erfolge (2023–2024):
- Organisation gemeinsamer Konferenzen wie Science for Health
- 75 Start-ups präsentierten vor 60 internationalen Investoren
- Geplante Schaffung von 1.200 indirekten Arbeitsplätzen bis 2026
Kennzahlen | Details |
Beteiligte Regionen | Wallonien, Flandern |
Investitionsvolumen | €44 Mio. (öffentlich-privat) |
Schwerpunktbereiche | ATMPs, Digital Health, Diagnostik |
2. ATMP-PIT: Walloniens Innovationsmotor für Gentherapien
Das Advanced Therapy Medicinal Products Technological Innovation Partnership (ATMP-PIT) ist ein Leuchtturmprojekt mit 26 Partnern aus Wissenschaft und Industrie.
Zentrale Maßnahmen:
- Entwicklung von Zell- und Gentherapien
- Skalierung von Produktionsprozessen
- Ausbau der Forschungsinfrastruktur
Prognosen:
- Schaffung von 470 direkten Arbeitsplätzen bis 2028
- Marktwert von ATMPs in Europa: €80 Mrd. bis 2032
3. GSK Vaccines und wallonische Forschungsnetzwerke
GSK Vaccines in Rixensart ist ein globaler Impfstoffproduzent und kooperiert eng mit lokalen Akteuren:
- Investition von €100 Mio. in automatisierte Labore (2020)
- Partnerschaften mit Start-ups wie Univercells (mRNA-Technologie)
- Ausbildung von 500 Fachkräften jährlich in Bioproduktion
4. Catalent und MaSTherCell: Skalierung der Zelltherapie
Der US-Konzern Catalent übernahm 2020 MaSTherCell in Gosselies und baute eine der modernsten Produktionsstätten Europas für Zelltherapien.
Standortvorteile | Details |
Fläche | 60.000 m² (Produktionsanlage) |
Kapazität | 50+ klinische Studien/Jahr |
Lokale Vernetzung | Kooperation mit Celyad, Bone Therapeutics |
5. Thermo Fisher Scientific und Novasep: Virale Vektoren für die Gentherapie
Thermo Fishers Übernahme von Novaseps Virustherapie-Sparte (2021) stärkt Walloniens Rolle in der globalen Lieferkette:
- Produktionsstandorte: Seneffe, Gosselies
- Schwerpunkt: Vertragsfertigung für mRNA-Impfstoffe
6. Kickstart Biomanufacturing: Initiative für internationale Investoren
Die Plattform www.kickstartbiomanufacturing.be wirbt gezielt um Biotech-Investoren mit Standortvorteilen:
- Steuerliche Förderung von Bioproduktionsprojekten
- Zugang zu 50.000 Fachkräften in der Chemie- und Pharmabranche
- Erfolge: Ansiedlung von Takeda, Pfizer-Lieferkettenpartnern
7. EU-Biotech-Schule: Ausbildung für grüne Jobs
Im Rahmen des wallonischen Wiederaufbauplans entsteht ein Bildungszentrum für Biotech-Berufe:
- Fokus: Agrarökologie, Kreislaufwirtschaft, Biomanufaktur
- Partnerschaften: 6 Universitäten, 15 Industrieunternehmen
8. Circular Wallonia: Nachhaltigkeit in der Bioproduktion
Die Strategie Circular Wallonia fördert ressourceneffiziente Biotech-Prozesse:
- Recycling von 85 % der Laborabfälle bis 2025
- Förderprogramme für Start-ups im Bereich Bioökonomie
9. Internationale Kooperationen mit US-Pharmaunternehmen
Wallonische Firmen profitieren von starken transatlantischen Verbindungen:
- 35 % der wallonischen Pharmexporte gehen in die USA
- Beispiele: Johnsons & Johnson (COVID-19-Impfstoffe), Pfizer (API-Beschaffung)
Fazit
Walloniens Biotech-Sektor wächst durch gezielte Partnerschaften jährlich um 7 % – doppelt so schnell wie der EU-Durchschnitt. Mit Initiativen wie ATMP-PIT und der BioWin-MEDVIA-Allianz positioniert sich die Region als Schlüsselplayer für Gentherapien und nachhaltige Bioproduktion.