10 Startups für grüne Energie, die Innovationen in Deutschland vorantreiben
Deutschland ist ein Vorreiter bei der Energiewende – und innovative Startups spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie entwickeln Technologien, die erneuerbare Energien effizienter, bezahlbarer und massentauglich machen. Von der Herstellung von grünem Wasserstoff bis zur Wartung von Windkraftanlagen mit künstlicher Intelligenz: Diese zehn Jungunternehmen zeigen, wie die Zukunft der Energieversorgung aussieht.
1. Enpal: Solaranlagen für alle
| Gründungsjahr | 2017 |
| Gründer | Mario Kohle, Viktor Wingert, Jochen Ziervogel |
| Sitz | Berlin |
| Technologie | Miet- und Kaufmodelle für Solaranlagen, Wärmepumpen, Smart Meter |
| Finanzierung | 690 Mio. Euro (Stand 2024) |
| CO₂-Einsparung | 14 Mio. Tonnen (projektiert) |
Enpal hat sich zum Marktführer für private Solaranlagen in Deutschland entwickelt. Das Unternehmen bietet Komplettlösungen aus Solarpanels, Speichern und Wärmepumpen an – ohne hohe Anfangsinvestitionen. Mit einer eigenen KI-Plattform steuert Enpal zudem ein virtuelles Kraftwerk, das überschüssigen Strom an der Börse vermarktet. 2023 rollte das Startup 20.000 Smart Meter aus, um Haushalte intelligent mit Energie zu versorgen.
2. Sunfire: Grüner Wasserstoff im Industriemaßstab
| Gründungsjahr | 2010 |
| Gründer | Nils Aldag |
| Sitz | Dresden |
| Technologie | Elektrolyseure für grünen Wasserstoff |
| Finanzierung | 500 Mio. Euro (2025) |
| CO₂-Einsparung | 1,2 Mio. Tonnen/Jahr (ab 2026) |
Sunfire produziert Elektrolyseure, die Wasser mit Ökostrom in Wasserstoff und Sauerstoff spalten. Die Technologie kommt in Stahlwerken und Raffinerien zum Einsatz, um fossile Brennstoffe zu ersetzen. 2025 sicherte sich das Startup 500 Mio. Euro für den Bau einer „Gigafactory“ mit 500 MW Kapazität. Ein aktuelles Projekt ist die Versorgung Finnlands mit grünem Wasserstoff.
3. 1KOMMA5°: Das virtuelle Kraftwerk
| Gründungsjahr | 2021 |
| Gründer | Philipp Schröder |
| Sitz | Hamburg |
| Technologie | Energie-Management-Plattform „Heartbeat AI“ |
| Finanzierung | 652 Mio. Euro |
| CO₂-Einsparung | 14 Mio. Tonnen (laufend) |
1KOMMA5° vernetzt Solaranlagen, Wärmepumpen und E-Auto-Ladestationen zu einem dezentralen Stromnetz. Die KI-Software optimiert den Verbrauch in Echtzeit und reduziert so Kosten und Emissionen. Bis 2030 will das Unternehmen jährlich 500.000 Gebäude klimaneutral machen. Mit 2.200 Mitarbeitern in sieben Ländern ist es eines der am schnellsten wachsenden Cleantech-Startups Europas.
4. Solar Materials: Recycling von Solarpanels
| Gründungsjahr | 2021 |
| Gründer | Fridolin Frank, Jan Bargel, Jan-Phillip Mai |
| Sitz | Magdeburg |
| Technologie | Chemiefreies Recyclingverfahren |
| Finanzierung | 15,2 Mio. Euro |
| Rohstoffrückgewinnung | 98 % |
Solar Materials hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, um aus alten Solarpanelen Silber, Silizium und Glas zurückzugewinnen. 2024 ging die erste Industrieanlage in Magdeburg in Betrieb, die jährlich 10.000 Tonnen recycelt. Das spart 95 % Energie gegenüber der Neuproduktion.
5. Ostrom (Aplus Energy): Flexibler Ökostrom
| Gründungsjahr | 2020 |
| Gründer | Matthias Martensen |
| Sitz | Berlin |
| Technologie | Dynamische Stromtarife via App |
| Finanzierung | 25 Mio. Euro |
| Kundenzielgruppe | Privathaushalte, Gewerbe |
Ostrom bietet Ökostrom zu Preisen, die sich am Börsenkurs orientieren. Über die App können Nutzer ihr E-Auto laden, wenn der Strompreis am niedrigsten ist. Das Startup ist als „B Corp“ zertifiziert und betreibt ein virtuelles Kraftwerk, das Netzschwankungen ausgleicht.
6. Rabot Charge: Intelligentes Strommanagement
| Gründungsjahr | 2021 |
| Gründer | Jan Rabe, Maximilian Both |
| Sitz | Hamburg |
| Technologie | Dynamische Stromtarife |
| Finanzierung | 17,5 Mio. Euro |
| Einsparungspotenzial | Bis 30 % auf Stromkosten |
Rabot Charge kauft Strom genau dann ein, wenn er günstig und grün ist – etwa bei starker Sonneneinstrahlung. Kunden steuern ihren Verbrauch über eine App und sparen so Kosten. 2024 expandierte das Startup in fünf europäische Länder.
7. Ostermeier H2ydrogen Solutions: Wasserstoff für Gebäude
| Gründungsjahr | 2021 |
| Gründer | Markus und Peter Ostermeier |
| Sitz | Schweitenkirchen (Bayern) |
| Technologie | H2-Batterien für Gebäude |
| Finanzierung | 1 Mio. Euro (Crowdfunding) |
| Zielgruppe | Hotels, Gewerbebetriebe |
Das Startup ermöglicht die autonome Wasserstoffversorgung von Gebäuden. Überschüssige Solarenergie wird im Sommer in Wasserstoff umgewandelt und im Winter genutzt. 2024 sammelte Ostermeier über Crowdfunding 1 Mio. Euro für die Serienproduktion.
8. Werover: KI für Windkraftanlagen
| Gründungsjahr | 2018 |
| Gründer | Çağlar Erat, Balca Yılmaz |
| Sitz | Bremen |
| Technologie | Akustische Schadenserkennung |
| Finanzierung | 5 Mio. Euro |
| Einsparung | 50 % geringere Wartungskosten |
Werover überwacht Windkraftanlagen mit Sensoren und KI. Die Technologie erkennt Schäden an Rotorblättern in Echtzeit und reduziert Ausfallzeiten. 2023 startete eine Kooperation mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
9. Green Hydrogen Technology: Wasserstoff aus Plastik
| Gründungsjahr | 2022 |
| Gründer | Nicht öffentlich |
| Sitz | Augsburg |
| Technologie | Wasserstoff aus Plastikabfällen |
| CO₂-Bilanz | 70 % geringer als herkömmliche Methoden |
Das Startup gewinnt Wasserstoff aus Plastikmüll und Klärschlamm. Das entstehende CO₂ wird abgeschieden und weiterverarbeitet. Die erste Pilotanlage ging 2023 in Betrieb.
10. Enapter: Effiziente Elektrolyse
| Gründungsjahr | 2017 |
| Gründer | Sebastian-Justus Schmidt |
| Sitz | Heidelberg |
| Technologie | AEM-Elektrolyseure |
| Finanzierung | 120 Mio. Euro |
| Ziel | 10 % des globalen Wasserstoffs bis 2050 |
Enapter entwickelt kompakte Elektrolyseure, die mit einer patentierten Membran 30 % effizienter sind als herkömmliche Modelle. Ein Gerät erzeugt aus 2,4 Litern Wasser genug Wasserstoff für einen Zweipersonenhaushalt – ideal für dezentrale Anwendungen.
Fazit: Startups als Motoren der Energiewende
Deutsche GreenTech-Startups haben 2025 Rekordinvestitionen von 11,7 Mrd. Euro angezogen. Sie treiben nicht nur die Dekarbonisierung voran, sondern machen erneuerbare Energien auch für Privathaushalte erschwinglich. Mit Technologien wie KI-gesteuerten Stromnetzen und chemiefreiem Recycling setzen sie Maßstäbe für eine klimaneutrale Zukunft.